SELBSTSTUDIUM

Einheit 4 – Planungsstraße

Während die Straße der Ressourcen und Kompetenzen als biografische Methode zurückblicken, hilft die Methode der Planungsstraße bei der Planung der Zukunft.

Diese Methode eignet sich für die Unterstützung von Klient:innen bei der Planung künftiger Aufgaben, z. B. bei der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche oder bei der Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt. Sie kann auch bei der Verbesserung von Alltagsroutinen und Lebensgewohnheiten helfen.

Kenntnisse

Die Lernenden wissen, wie man

  • effizient mit der Intervention „Planning Pathways“ arbeiten; die Materialien zur Anleitung der Klientin verwenden.
  • die Vorteile der Vielseitigkeit der Materialien zu nutzen.

Fähigkeiten

Die Lernenden sind in der Lage

  • Unabhängig davon helfen wir unseren Klient:innen, ihr Thema, ihre Frage, ihr Ziel oder ihren Zweck zu definieren.
  • die Klient:innen ermutigen und ihnen helfen, mit dem Material zu arbeiten, um ihre Pläne im zeitlichen Kontext zu strukturieren.

Kompetenzen

Die Lernenden haben die Kompetenz

  • diese Methode selbständig vorbereiten und strukturieren und die Materialien entsprechend für diese Intervention einsetzen, um die Klient:innen professionell durch diesen Prozess zu begleiten.

Planungsstraße

Die Anwendung der „Planungsstraße“ kann Klient:innen dabei helfen, Routinen aus der Vergangenheit zu verbessern, ihre aktuelle Position zu bestimmen oder nach vorne zu schauen, um zukünftige Lebensziele und Visionen festzulegen. Am besten entscheiden die Klientinnen, ob sie an kurz-, mittel- oder langfristigen Zielen arbeiten wollen.

Vielen jungen Menschen fällt es schwer, konkrete Ziele für die Zukunft zu planen und die dafür erforderlichen Schritte auszuarbeiten. Es kann auch schwierig sein, den Zeitplan und die Reihenfolge der Schritte auszuarbeiten und sich an einen Plan zu halten. Die Planungsstraße kann bei diesem Prozess helfen, da mit Hilfe der Karten und der Symbole ein strukturierter Pfad erstellt werden kann, die Klientin hilft zukünftige Ziele zu visualisieren und zu verstehen.

Die Klient:innen erhalten nicht nur einen strukturierten Plan, sondern können die Position der Karten oder der Symbole jederzeit ändern, hinzufügen oder entfernen. Das sorgt für Flexibilität und lässt den Klient:innen Spielraum für ihren Plan.

Der Zeitraum, den jede Planungsstraße abdeckt, ist Wahl der Klient:innen – er kann eine Stunde (z. B. Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch oder eine Präsentation), einen oder mehrere Tage (z. B. Freizeitgestaltung), eine Woche, einen Monat, ein Schuljahr oder sogar die gesamte Dauer einer Ausbildung umfassen.

Ein weiterer Vorteil der Planungsstraße besteht darin, dass er eine Auswahl und die Berücksichtigung von Alternativen ermöglicht. Es können zwei oder mehr Szenarien visualisiert werden.

Die Materialien

Symbole

Für diese Methode benötigen Sie eine Reihe von Symbolen. Wir empfehlen einen Satz von etwa 200 Symbolen, damit die Klientin freier wählen und ein gutes Symbol für seine Interpretation finden kann. Sie können sich auf die Liste der möglichen Symbole beziehen, die Sie in Einheit 1 erhalten haben.

Straßenkarten

Die Methode umfasst Zeitkarten mit verschiedenen Wochentagen, Monaten oder Zahlen, die an den Zeitrahmen der Klient:innen für die zukünftigen Schritte angepasst werden können. Die Klientin kann selbst entscheiden, ob er an kurzfristigen, mittelfristigen oder langfristigen Zielen arbeiten möchte.

Beratungsprozess mit der Planungsstraße

  1. Präsentation
  2. Sachfragen
  3. Wahrnehmung
  4. Interpretation
  5. Vereinbarungen und Aktionen

Vorbereitung

Die Sitzung beginnt damit, dass die/der Praktiker:in die Materialien und die Schritte der Intervention vorstellt. Danach sollte die Klientin ein Ziel oder einen Aspekt benennen, an dem er in dieser Sitzung arbeiten möchte. Zum Beispiel: „Ich möchte herausfinden, was die nächsten Schritte sind, um ein professioneller Koch zu werden„.

Sobald das Ziel feststeht, einigen sich Therapeut:in und Klient:in auf den Zeitrahmen für die Zukunftspläne. Dieser sollte an die Zielsetzung angepasst werden und entscheidet, ob die Sitzung die Karten für Wochentage, nummerierte Karten oder Monatskarten verwendet.

Schritt 1 – Präsentation

Anschließend sollte die Klientin Symbole auswählen, die ihre nächsten Schritte darstellen, und sie auf die Karten ihrer Planungsstraße legen. Die Symbole stehen für Schritte und Aktionen, die sie unternehmen wollen, um ihr Ziel zu erreichen.

Wenn die Klientin entscheidet, dass ihr Arrangement fertig ist, stellt er es vor und erklärt die von ihm gewählten Symbole und ihre Bedeutung. Der Praktiker hört aktiv zu und beobachtet die Klientin in dieser Phase.

Schritt 2 – Sachfragen

Sobald die Präsentation abgeschlossen ist, können die/der Praktiker:in und die Selbsthilfegruppe, sofern vorhanden, sachliche Fragen stellen. Diese Sachfragen sollten keine Interpretationen enthalten, sondern allgemeine Fragen zur Klärung sein.

Zum Beispiel:

Was haben Sie über dieses Symbol gesagt? oder

Ich habe das nicht richtig verstanden, könnten Sie es bitte wiederholen?


Aussagen wie

Ich glaube, das war für dich wichtiger, weil deine Stimme bei der Präsentation lauter wurde oder

Die Frage „Sind Sie gegen Ende nervöser geworden, weil Sie mehr Symbole berührt haben?“ gehört nicht zu diesem Schritt.

Schritt 3 – Wahrnehmung

Sobald alle Fragen geklärt sind, teilt die/der Praktiker:in seine Wahrnehmung der Arbeit und der Präsentation der Klient:innen mit.

Diese Beobachtungen können sich beziehen auf

  • Körpersprache, z. B. Bewegungen des Gesichts oder Gesten,
  • Tonhöhe der Stimme
  • Aktionen, zum Beispiel die Interaktion mit einem Symbol.


Dieser Schritt sollte zum Beispiel nur reine Beobachtungen umfassen,

Sie haben dieses Symbol berührt, als Sie dies erklärt haben, und sollten zum Beispiel keine Interpretationen enthalten,

Als Sie das erklärt haben, haben Sie dieses Symbol berührt, was bedeuten könnte, dass es für Sie wichtiger ist als die anderen.

Schritt 4 – Interpretation

Nachdem die Wahrnehmungen mitgeteilt wurden, geht die/der Praktiker:in zur Interpretation über.

In diesem Schritt tauschen die/der Praktiker:in und die unterstützende Gruppe (falls vorhanden) ihre Interpretationen über die Arbeit und die Präsentation der Klientin aus, als ob sie mit sich selbst sprechen würden.

Die Aufgabe der Klient:innen besteht darin, nur zuzuhören, ihn nicht zu unterbrechen oder etwas zu erklären. Im nächsten Schritt kann er seine Zustimmung oder Ablehnung zu der besagten Interpretation äußern.

Die Gruppe darf in dieser Phase gemeinsam mit der/dem Praktiker:in ihre Interpretation diskutieren, solange sie miteinander und nicht mit der Klientin sprechen.

Schritt 5 – Vereinbarungen und Aktionen

Erst danach, wenn die/der Praktiker:in und die unterstützende Gruppe fertig sind, teilt die Klientin ihre Zustimmung oder Ablehnung, ihre Überraschung oder ihre Erkenntnis über sich selbst mit den anderen. Sie können auch Punkte mit der/dem Praktiker:in und der unterstützenden Gruppe besprechen, wenn sie sich über etwas unsicher sind oder etwas weiter diskutieren möchten.

In einem letzten Schritt besprechen die/der Praktiker:in und die Klientin die Symbole und ihre Deutung und sollten sich über die weiteren Maßnahmen einigen, die zu ergreifen sind, um das zu Beginn der Sitzung festgelegte Ziel zu erreichen. Dies geschieht mit Hilfe eines Aktionsplans.

Der Aktionsplan sollte spezifische Schritte und Maßnahmen festlegen und innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens von der Klientin und der/dem Praktiker:in weiterverfolgt werden.

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Bei offenen Fragen konsultieren Sie bitte die Registerkarte Ressourcen oder wenden Sie sich an Ihren Kursleiter.